Authentisches Feedback
Prozess
Sie benötigen keine speziellen Pferdekenntnisse, um ein Pferdecoaching in Anspruch zu nehmen. Im Gegenteil, mitunter kann der gewohnte Umgang mit einem Pferd den Blick auf die eigene Person zunächst verstellen.
Wichtige Sicherheitshinweise und eine sorgfältige Einweisung im Umgang mit Ihrem Coachingpartner erhalten Sie im ersten Setting, in einem Schnupperseminar oder zu Beginn eines Seminartages. Sie haben danach die Gelegenheit, sich einfach einmal am Pferd mit einer kleinen Aufgabe auszuprobieren, um einen ersten Eindruck von dem Pferdecoaching zu bekommen.
Das Pferd als Coachingpartner
Menschen wie Pferde besitzen ein Säugetiergehirn, mit dem sie Körpergefühl, Gefühl und Bilder wahrnehmen. Dieser Bereich arbeitet schnell und intuitiv und kommuniziert unmittelbar mit dem Säugetiergehirn eines anderen Wesens. Bei uns Menschen kommt in sicherer Umgebung das „Nachdenken“ hinzu, was uns langsamer macht in unseren (Re)Aktionen und uns mitunter (vor allem in der verkopften Zivilisation) den Zugang zu unserer Intuition verstellt.
In dem Kontakt zwischen Mensch und Pferd treffen das Säugetiertiergehirn eines Flucht-, Beute- und Herdentieres auf das durch die Großhirnrinde kontrollierte Säugetiergehirn eines „Raubtiers“ – zumindest aus Pferdesicht.
Während der Mensch noch über seine Aktion nachdenkt, sind Bilder, Gefühle und Körpergefühle, wie z.B. Anspannung, Druck, Angst, aber auch Freude, längst beim Pferd ungefiltert angekommen. Das Pferd, das aufgrund seines Fluchtinstinkts ständig um seine Sicherheit besorgt ist, agiert unmittelbar aufgrund seiner Wahrnehmung. Das fehlende Denkerhirn verhindert, dass sich das Pferd „einen Kopf macht“ und das Handeln des Menschen interpretiert.
Die Arbeit mit, am oder mitunter auch auf dem Pferd fördert die Wahrnehmung von miteinander verknüpften Körpergefühlen, Gefühlen, Vorstellungen und Reflexionen. Mit anderen Worten, das 3-gliedrige Gehirn ist optimal miteinander in Kontakt, sodass das Erleben ganzheitlich im biographischen Gedächtnis gespeichert wird und jederzeit wieder abrufbar ist.
Aufgrund der Interventionen draußen, in Bewegung, mit allen Sinnen und mit bildhaften Erlebnissen, werden kognitive Inhalte mit intensiven emotionalen und körperlichen Erfahrungen verbunden. Wie wir aus allen körperorientierten Interventionen wissen, wirken diese besonders stark nach und führen zu schnelleren und nachhaltigeren Ergebnissen.
Diese sind bei der pferdegestützten Intervention auch darin begründet, dass das Pferd aufgrund seines unmittelbaren Feedbacks zu dem Spannungsbereich des Menschen wie ein lebendiges Bio-Feedback wirkt, und den Coachee dazu auffordert, sich in einen mittleren wachen Erregungsbereich zu regulieren. Je besser und öfter dies gelingt, desto stabiler und regulierungsfähiger wird ein Mensch. Sein Ressourcenbereich weitet sich, was bedeutet, dass er Neues besser und schneller verarbeiten kann und resilienter, weil emotional stabiler wird.
Ablauf einer Coachingstunde
Gespräch
Jedes Coaching beginnt mit einem Gespräch, beinhaltet einen Teil der Reflexion des Erlebten und schließt mit einem Alltagstransfer ab. Zunächst erschließen wir Ihr Anliegen und besprechen, mit welcher Aufgabe Sie dieses am Pferd bearbeiten können.
Arbeit mit dem Pferd
Die Aufgaben mit dem Pferd können vielfältig sein und hängen von Ihrem Anliegen ab. Es kann z.B. um Führungsstile und -positionen gehen, um genaues Ausführen einer Aufgabe, um eine klare Körperhaltung und Kommunikation, um Übersicht bei verschiedenen Aufgaben, um Nähe und Distanz oder um Gelassenheit in schwierigen Situationen.
Oder wir erarbeiten Ihr Thema mithilfe einer systemischen Methode, wie z.B. einer Skulptur, einer Aufstellung, einem Tetralemma oder einer Lebenslinie.
Auswertung
Jedes Coaching beenden wir mit einem Auswertungsgespräch, bei dem es um eigenes Erleben und Wahrnehmen von Ressourcen geht sowie um die erarbeiteten Veränderungsprozesse. Danach folgt der Transfer in Ihren Alltag.