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Das Wichtigste beim Lernen: die Pausen, auch beim Pferdecoaching

Wir lernen ein Leben lang! Unser Gehirn ist darauf angelegt, neue Verknüpfungen einzugehen und diese bei wiederholtem Handeln zu festigen.

Am besten lernen wir in einem mittleren, wachen Erregungsniveau. Sind wir zu entspannt oder zu müde, lernen wir genauso mühsam, als wenn wir zu erregt oder angespannt sind.

Befinden wir uns in diesem mittleren wachen Erregungszustand, sind die verschiedenen Gehirnareale optimal miteinander verknüpft – Gelerntes wird mit „Zeit und Ort“ versehen und in unserem biographischen Gedächtnis ganzheitlich gespeichert: Was habe ich gedacht?, getan?, gefühlt? und welche Körpersensationen hatte ich dabei?

Außerdem haben wir in diesem mittleren Bereich den Zugriff auf die ganze Bandbreite unserer Ressourcen.

Doch übersehen wir oft das Wichtigste: Um in diesem optimalen Lernbereich zu sein und zu bleiben, sind Pausen schon nach kurzer Zeit wesentlich. Damit meine ich nicht die 15_Minuten_Frühstückspause oder die 30_Minuten_Mittagspause. Es sind die Mini_Pausen nach einer geglückten Herausforderung: Hände weg von der Tastatur, Stift fallen lassen etc., den Körper spüren, ggf. Anspannungen loslassen, durchatmen, Augen schweifen lassen – fertig!

Ich lerne das immer mehr bei der Ausbildung meines Pferdes: Ein paar geglückte Tritte, eine gut ausgeführte Übung, ein guter Übergang in die nächste Gangart führen zu sofortigem Lob und einer kurzen Pause (die übrigens das größte Lob für das Pferd bedeutet). Das Pferd darf das Neue verarbeiten und kurz ausruhen und ist beim nächsten Mal noch motivierter bei der Sache.

Ich muss mir auch verkneifen, Dinge noch mal und noch mal zu machen, weil sie so gut klappen. Wenn es gut geklappt hat, höre ich sofort auf und mache danach etwas anderes, wenn ich nicht sowieso das Training beende.

Beim Pferdecoaching fällt mir auf, wie schwer genau diese Dinge meinen Kunden fallen: Aufhören, wenn es „am Schönsten ist“, rechtzeitiges Loben (innerhalb von 1–2 Sekunden, sonst bekommt das Pferd keine Verknüpfung hin) und kurze Pausen nach einer Übung. Dabei ist es für Pferd wie für Mensch so wichtig, mit einem guten Gefühl ein Training zu beenden und schon am Ende Lust zu haben, wieder miteinander zu arbeiten und Neues zu lernen.

Als ehemalige Lehrerin hätte ich mir gewünscht, früher von hirnbiologischen Vorgängen Kenntnis gehabt zu haben. Wenn Sie ganzheitlich für sich oder Ihre Mitarbeiter*innen etwas über Pausen lernen wollen, buchen Sie gerne ein Pferdecoaching zu diesem Thema!

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