Von Pferden lernen, kann auch bedeuten, von ihrem Sozialverhalten zu lernen. Wenn es um dynamische Prozesse im Team oder um den Umgang mit Gruppen geht, können auch mehrere Pferde zum Einsatz kommen. Wer möchte vorweg laufen, wer drängelt, wer ändert die Richtung, wie wird kommuniziert? Aber auch: Wie werde ich als Coachee in dem Miteinander der Pferde wahrgenommen? Wie kann ich die Gruppe der Pferde beeinflussen? Wie bekomme ich als Coachee ein zufrieden stellendes Ergebnis? Dabei können die Settings ganz unterschiedlich aussehen: Ein Coachee und mehrere Pferde, mehrere Coachees und ein Pferd oder mehrere Coachees und mehrere Pferde.
Das will ich verändern – gute Vorsätze im Neuen Jahr – ein Pferdecoaching
Aufgrund ihrer hohen Sensitivität als Fluchttiere geben uns Pferde auch ein Feedback zu nicht bewusst wahrgenommenen Spannungen und Affekten. Haben Sie also ein Vorhaben ausgewählt und ein Ziel formuliert, wählen Sie je einen Platzhalter (z.B. eine Pylone) aus, um den Ausgangspunkt und das Ziel sichtbar zu machen. Gehen Sie zunächst ohne Pferd vom Ausgangspunkt zum Ziel. Nehmen Sie den Weg wahr sowieso mögliche Schwierigkeiten oder Ressourcen, die auf dem Weg zum Ziel erfahrbar werden. Auch für diese können Sie Symbole auf den Weg stellen. Am Ziel angekommen, sollten Sie wahrnehmen, wie sich das Erreichen für Sie anfühlt. Je nachdem, wie die Erfahrung ohne Pferd war, können nun verschiedene Optionen ausgewählt werden: Wie verhält sich das Pferd zu Ihrem Weg, wenn Sie ihn mit ihm noch einmal gehen? Wie verhält sich das Pferd zu einem speziellen Punkt oder zum Ziel? Oder: Stellen Sie sich zu Ihrem Ziel, nehmen Sie wahr, wie es Ihnen beim Erreichen dort geht. Wenn Sie dies für sich klar haben, kann sich das Pferd dazu frei verhalten. Bei der letzten Variante habe ich schon Vieles erlebt: vom absoluten Desinteresse des Pferdes bis zu einer kraftvollen Begegnung „Auge in Auge“. Vielleicht bestärkt das Pferd Ihr Vorhaben, vielleicht stößt es aber auch ein Umdenken an, bei dem Sie merken „Jetzt wird es stimmig“.