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Platzt Ihnen gleich der Kragen? Mit Energie spielen beim Pferdecoaching

Können Sie sich eigentlich gut selbst beruhigen? Ich meine, so ganz ohne jedes Hilfsmittel, wie z.B. sich Ablenken, Fernsehen oder Rauchen? Was machen Sie, wenn Sie kurz vor dem Explodieren sind? Entlädt sich Ihre Energie nach außen oder implodieren Sie eher?

Ich bewundere unsere Pferde und lerne von ihnen. Je nach Charakter und Herdenposition können Sie extrem schnell mit viel Energie eine hohe Präsenz einnehmen. Vor allem meine ranghohe extravertierte Stute ist darin sehr gut. Aber – und das ist wirklich faszinierend – kann sie sich auch genauso schnell wieder entspannen, den Hals senken und einen Grashalm abzupfen. 

Pferde können uns sehr darin unterstützen, sich selbst besser regulieren zu lernen, also zwischen Anspannung und Entspannung hin- und her zu schwingen. Eine gute Schwingungsfähigkeit zeichnet eine hohe Resilienz aus, also die Ressource, in Extremsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und Erlebnisse gut zu verarbeiten. 

Pferde brauchen Sicherheit. Wenn sie diese vom Menschen geboten bekommen, schließen sie sich gerne an. Pferde, die einen hohen Energiepegel haben, muss ich dort abholen, um sie beruhigen zu können. Ich muss also in einer für so ein Pferd stressigen Situation kurz selbst viel Energie erzeugen, um sie im nächsten Moment aber loszulassen und mich beruhigen. Bei Pferden mit wenig Energie besteht die Kunst dagegen darin, die eigene Energie höher zu fahren, um miteinander in Bewegung zu kommen. 

Wenn wir also in Pferdecoachings und Seminaren mit verschiedenen Pferdepersönlichkeiten arbeiten, können wir unsere eigene Schwingungsfähigkeit überprüfen und erlernen, wie wir schneller gelassen werden oder schneller „in die Pötte kommen“. 

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Das Wichtigste beim Lernen: die Pausen, auch beim Pferdecoaching

Wir lernen ein Leben lang! Unser Gehirn ist darauf angelegt, neue Verknüpfungen einzugehen und diese bei wiederholtem Handeln zu festigen.

Am besten lernen wir in einem mittleren, wachen Erregungsniveau. Sind wir zu entspannt oder zu müde, lernen wir genauso mühsam, als wenn wir zu erregt oder angespannt sind.

Befinden wir uns in diesem mittleren wachen Erregungszustand, sind die verschiedenen Gehirnareale optimal miteinander verknüpft – Gelerntes wird mit „Zeit und Ort“ versehen und in unserem biographischen Gedächtnis ganzheitlich gespeichert: Was habe ich gedacht?, getan?, gefühlt? und welche Körpersensationen hatte ich dabei?

Außerdem haben wir in diesem mittleren Bereich den Zugriff auf die ganze Bandbreite unserer Ressourcen.

Doch übersehen wir oft das Wichtigste: Um in diesem optimalen Lernbereich zu sein und zu bleiben, sind Pausen schon nach kurzer Zeit wesentlich. Damit meine ich nicht die 15_Minuten_Frühstückspause oder die 30_Minuten_Mittagspause. Es sind die Mini_Pausen nach einer geglückten Herausforderung: Hände weg von der Tastatur, Stift fallen lassen etc., den Körper spüren, ggf. Anspannungen loslassen, durchatmen, Augen schweifen lassen – fertig!

Ich lerne das immer mehr bei der Ausbildung meines Pferdes: Ein paar geglückte Tritte, eine gut ausgeführte Übung, ein guter Übergang in die nächste Gangart führen zu sofortigem Lob und einer kurzen Pause (die übrigens das größte Lob für das Pferd bedeutet). Das Pferd darf das Neue verarbeiten und kurz ausruhen und ist beim nächsten Mal noch motivierter bei der Sache.

Ich muss mir auch verkneifen, Dinge noch mal und noch mal zu machen, weil sie so gut klappen. Wenn es gut geklappt hat, höre ich sofort auf und mache danach etwas anderes, wenn ich nicht sowieso das Training beende.

Beim Pferdecoaching fällt mir auf, wie schwer genau diese Dinge meinen Kunden fallen: Aufhören, wenn es „am Schönsten ist“, rechtzeitiges Loben (innerhalb von 1–2 Sekunden, sonst bekommt das Pferd keine Verknüpfung hin) und kurze Pausen nach einer Übung. Dabei ist es für Pferd wie für Mensch so wichtig, mit einem guten Gefühl ein Training zu beenden und schon am Ende Lust zu haben, wieder miteinander zu arbeiten und Neues zu lernen.

Als ehemalige Lehrerin hätte ich mir gewünscht, früher von hirnbiologischen Vorgängen Kenntnis gehabt zu haben. Wenn Sie ganzheitlich für sich oder Ihre Mitarbeiter*innen etwas über Pausen lernen wollen, buchen Sie gerne ein Pferdecoaching zu diesem Thema!

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Ich lerne ständig dazu

Meine Stute zeigt mir, wann sie Stress hat oder überfordert ist. Wenn ich Kleinigkeiten nicht wahrnehme, wie z.B. ihr in dieser Situation spezielles Ohrenspiel, steigert sie ihr Verhalten, bis sie meine Aufmerksamkeit hat. Sie lehrt mich, ebenfalls aufmerksamer meine eigenen Grenzen wahrzunehmen, meine Kräfte besser einzuteilen und es früher genug sein zu lassen. So sind wir beide bei der nächsten Trainingseinheit wieder motiviert und mit Spaß bei der Sache.

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